Wieder und wieder erzählte Joseph Hirt seine Geschichte. Mit seinem Vater habe er bei den Olympischen Spielen 1936 gesehen, wie Adolf Hitler dem schwarzen Sportler Jesse Owens den Handschlag verweigert habe. Später sei er im Vernichtungslager Auschwitz interniert worden.Dieser Fall wurde nun in allen großen Zeitungen berichtet. Dennoch zeigen Gespräche immer wieder, wieviel Unklarheiten über den historischen Hergang und die Beweislage für Ereignisse und Zahlen immer noch bestehen. Gefälschte Berichte werden von jenen, die ihr Augenmerk einzig und allein auf 'deutsche Schuld' richten, jedenfalls nach meinem Eindruck deutlich weniger wahrgenommen.
(Focus, 26.06.2016)
Die Begründung bei Hirt ist einigermaßen schräg: Er habe einem Vergessen der Ereignisse entgegenwirken wollen. Welche Risiko-Abschätzung über den nun entstandenen Effekt hat denn zuvor stattgefunden? Würde nicht jeder darüber nachdenken und vor einem solchen Schritt eher zurückschrecken? - Natürlich ist dieser Ablauf nicht ausgeschlossen. Er ist aber schon recht irrsinnig.
Norman G. Finkelstein hat solchen Fällen in "Die Holocaust-Industrie" (2000) ein ganzes Kapitel gewidmet ("Schwindler, Geschäftemacher und die Geschichte"). Darin heißt es:
Ein beträchtlicher Teil der Literatur zu Hitlers "Endlösung" ist, soweit darin die entscheidenden Holocaust-Dogmen zum Ausdruck kommen, wissenschaftlich gesehen wertlos. Auf dem Feld der Studien zum Holocaust findet sich in der Tat eine Menge Unsinn, wenn nicht schierer Schwindel.Es geht hier nicht darum, ein anderslautendes allumfassendes Urteil zu fällen. Festzuhalten gilt jedoch, dass innerhalb der Mainstream-Meinung - und noch jener von Presse und Wissenschaft - in viele allgemeine Formulierungen und Einschätzungen auch gefälschte Berichte der damaligen Ereignisse eingegangen sind. Und auf sie wird seltener hingewiesen als auf Umstände und Erinnerungen, die die allgemein akzeptierte Version bestätigen und bestimmte Bewertungen einseitig verstärken.
(S. 63)