Ökonomenstimme: Der Zweite #Weltkrieg als grosser Gleichmacher

Im Verlauf der Weltgeschichte verringerten katastrophale Ereignisse wiederholt die Kluft zwischen Arm und Reich. Der Zweite Weltkrieg ist das jüngste Beispiel dafür. Bis ins frühe zwanzigste Jahrhundert hinein hatte Einkommens- und Vermögensungleichheit in vielen westlichen Ländern beständig zugenommen. Obwohl bereits der Erste Weltkrieg hier eine Trendumkehr eingeläutet hatte, führte erst die beispiellose Krise des Zweiten Weltkriegs zu einer radikalen und nachhaltigen Nivellierung. Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: In einem Dutzend Ländern, die direkt am Krieg beteiligt waren, fiel der Einkommensanteil des bestverdienenden Prozents aller Haushalte im Durchschnitt um ein Drittel des Vorkriegswerts. In Frankreich war es die Hälfte, und in Japan gar zwei Drittel. Auch Nachbarländer blieben nicht verschont: in Irland, Portugal, Spanien und selbst in der Schweiz verzeichneten Eliten entsprechende Einbussen.

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